Im Herzen des Anlautertals
Erkertshofen – das Dorf auf dem Limes. Die durch das obere Dorf führende Straße liegt direkt auf dem Limes, der von Osten nach Westen den Ort durchzieht. Unweit des Dorfes in östlicher Richtung befindet sich das konservierte Fundament eines römischen Wachturms. Urkundlich erwähnt wird Erkertshofen erstmals in Zusammenhang mit der Weihe der Kirche des Hl. Ägidius zu Ehren (1183). 1305 wurde das Dorf „Erchenbrechtshofen“ im Vergleich zwischen dem Hochstift Eichstätt und Bayern bezüglich des Erbes der Grafen von Hirschberg dem Hochstift Eichstätt zugesprochen. Leute und Güter, die den Herren von Heideck in Erkertshofen gehörten, kaufte das Bistum zusammen mit der Burg Brunneck im Jahre 1413.
St. Ägidius war bis zum Jahre 1710 Filiale der Urpfarrei Emsing und wurde dann zur eigenen Pfarrei erhoben. Sehenswert ist die barocke Innenausstattung dieser Kirche, vor allem die Rosenkranzmuttergottes und das spätgotische Nothelferrelief. Auf dem Friedhof befindet sich der alte gotische Taufstein. 1713 werden Wallfahrten zum hl. Kreuzpartikel in Erkertshofen bezeugt, die noch bis 1785 reichen Zuspruch fanden. Südöstlich des Dorfes wurde 1712 am Waldrand eine Antoniuskapelle erbaut, die 1780 repariert und 1785 benifiziert wurde. 1876 wurde die jährliche Prozession zur Antoniuskapelle und die Patroziniumsfeier genehmigt. Noch heute nimmt die Bevölkerung aus der ganzen Umgebung an diesem Fest teil.
Nach 1950 entstanden im Bereich der damals selbstständigen Gemeinde Erkertshofen mehrere Steinbrüche, aus denen ebenso wie in den ehemals selbstständigen Gemeinden Petersbuch und Kaldorf Jura-Marmor gewonnen wird. Diese drei Orte bilden ein einheitliches Marmorabbaugebiet und konnten dadurch die wirtschaftliche Situation ihrer Bürger und auch ihrer Gemeindekassen erheblich verbessern. Deshalb bemühten sich diese Dörfer, ihre Selbstständigkeit möglichst lange zu behalten. Am 1. Mai 1978 – also sechs Jahre später als alle anderen Ortsteile – mussten auch sie sich den Zwängen der Gebietsreform beugen und sich der Großgemeinde Titting anschließen.
Die Antoniuskapelle in Erkertshofen wurde im jahre 1712 erbaut. Jahrzehntelang war sie das Ziel von Pilgern, welche sie einzeln oder in Gruppen aufsuchten. Auf vielfachen Wunsch der Gläubigen wurden dann im Jahre 1876 die jährliche Sakramentsprozession und die Patroziniumsfeier St. Antonius ...
Das vom Eichstätter Bischof Otto (1182/96) geweihte Gotteshaus erneuerte man 1708 im Barockstil und verlängerte es 1919/20 nach Westen. Bei der Barockisierung 1708 wurde die Kirche weitgehend neu eingerichtet. Die Seitenaltäre, schöne zweisäulige Anlagen, und die Kanzel stammen aus dieser ...
Die östlich aus Erkertshofen führende Straße nach Herlingshard liegt bis zu einem Knick im Wald in Limesflucht. Direkt am Knick steht auf dem Limeswall ein weiterer unter König Maximilian II. errichteter Gedenkstein aus dem Jahr 1861. Er enthält zum Teil den gleichen Text wie der Gedenkstein ...
Östlich von Erkertshofen beginnt bei dem in voller Höhe rekonstruierten Steinturm der so genannte Limeslehrpfad, der die Besucher bis zum nächsten sichtbaren Wp. 14/64 lenkt. Auf mehreren Informationstafeln wird die lokale Situation am Limes dargestellt. Zu Beginn der Strecke macht der ...
Die Limesschützen Erkertshofen sind ein seit 1965 bestehender Schützenverein, der sehr erfogreich Schießsport betreibt und die Schützentradition lebt.
Der Erkertshofener Limesturm ist die einzige Nachbau eines steinernen Wachtturms in Deutschland. Der dreigeschossige Bau aus handbehauenen Kalkbruchsteinen wurde 1992 fertiggestellt. Der Turm hat einen Zugang im ersten Obergeschoss, eine betretbare umlaufende Holzgalerie im zweiten Obergeschoss ...
Die Marktgemeinde Titting hat am Limesturm in Erkertshofen einen sogenannten „Römerspielplatz“ angelegt. Das Gelände liegt direkt am Verlauf des Limes in direkter Nachbarschaft zum Limesturm, hinter dem Sportplatz und wurde zu 50 % über Leader gefördert. Der Themenspielplatz ...
Nachdem an der Kurve mit dem Hinweisstein (Max II., 1861) der Wirtschaftsweg die Limeszone verlassen hat, ist im Hochwald auf circa einem Kilometer Strecke der Steinwall der Mauer zum Teil sehr deutlich zu sehen. Der Wall hat eine Breite von etwa fünf bis sechs Metern und an einigen Stellen ...