Im Herzen des Anlautertals
Die Quelle fließt aus der gemauerten Fassung zur Anlauter ab. Sitzgruppen laden den Wanderer zur Rast, der von hier aus zur Ruine Brunneck und zum Limes wandern kann.
Der Blaubrunnen verdankt seinen Namen dem bläulichen Schimmer, den ihm der mit Pflanzen bedeckte Boden verleiht, oder aber der Tatsache, daß früher hier Wäsche ausgespült (in der Mundart „geflaut“) wurde, und der eigentliche Name „Flaubrunnen“ später in „Blaubrunnen“ umgedeutet wurde. Die Quelle ist „schon von alten Zeiten her als Gesundheitswasser bekannt und von den Bewohnern der Gegend gebraucht“, wie es in einer Beschreibung aus dem Jahre 1859 heißt.
Nach heutigen Maßstäben hat das Wasser allerdings keine Trinkwasserqualität, es ist aber verhältnismäßig klar und rein, und das ist für eine Quelle zwischen Anlauter und Altmühltal eine Seltenheit. In diesem Bereich werden die Quellen meist aus dem Karstgrundwasserkörper gespeist, häufig bestehen aber gleichzeitig durch den klüftereichen Kalkboden Verbindungen von Dolinen beim Blaubrunnen zu Dolinen bei Pollenfeld und bei Hegelohe (Nachweis durch Markierungsversuche), so dass verunreinigtes Oberflächenwasser in die Quelle gelangen kann. Die Verbindung solcher Quellen mit dem Oberflächenwasser lässt sich in niederschlagsreichen Perioden an der Trübung des Wassers und an Temperatur- und Schüttungsschwankungen erkennen; so kann die Wassermenge des Blaubrunnens (durchschnittlich 110 Liter in der Sekunde) bis auf nahezu das Dreifache ansteigen.
Der Blaubrunnen führt nur deshalb verhältnismäßig sauberes Wasser, weil sein Einzugsgebiet weitgehend aus Wald besteht und daher wenig Verunreinigungen des Oberflächenwassers auftreten. Das zeigt auch das Vorkommen der Froschlaichalge, die man nur in schnellfließenden Gewässern mit guter Wasserqualität findet. Die Quelle hat übrigens der Burg auf dem Bergvorsprung den Namen gegeben: 1403 wird die Burg bereits als „Prünneck“ (Schrumpfname für „Brunnbergeck“), d. h. Burg auf dem Brunnberg, erwähnt.
Der Blaubrunnen liegt 250 m südwestlich der Ortsmitte rechts der Straße Altdorf-Wachenzell am Fuße eines Bergvorsprungs.