Im Herzen des Anlautertals
Am Fuß einer etwa 40 Meter langen und bis zu 8 Meter hohen Felswand liegt der Höhleneingang des Furtlochs. Es ist ein nur 80 auf 80 Zentimeter großes Loch, das sich weiter innen auf etwa 35 Zentimeter verengt, so dass nur schlanke Personen hineingelangen können. Nach der etwa 4 Meter langen Kriechstrecke wird der Gang weiter und höher. Man kann sich stellen und sieht über eine brusthohe Felsbarriere in den eigentlichen Höhlenraum: einen Felsendom mit etwa 3 Meter Durchmesser und 6 Meter Höhe, an dessen Wänden glatte oder perlenartige Kalkabsonderungen zu sehen sind.
Der Kalksinter, der die Höhlenwände überzieht, entsteht dadurch, dass kalkgesättigtes Sickerwasser in der Höhle mit Luft mit einem geringeren Gehalt an Kohlendioxid in Berührung kommt, daraufhin gelöstes Kohlendioxid freigibt und den Kalk ausscheidet. Neben dem flächenhaften Kalksinter sind in der Höhle auch Tropfsteinansätze zu sehen, allerdings nur herabhängende (Stalaktiten). Der Höhlenboden besteht aus braunem Höhlenlehm, der bei der Auflösung von Kalkstein (mit Tonbeimengung) durch Wasser zurückbleibt.
Mit der Höhle ist die Sage von den „Furtfräulein“ verbunden, die früher im Furtloch hausten und nachts beim Furtmüller arbeiteten. Der Müller beobachtete sie einmal heimlich und bemerkte, daß sie nackt waren. Aus Dankbarkeit für ihr Schaffen legte er ihnen in der nächsten Nacht Kleider hin. Seitdem sind die Furtfräulein ausgeblieben.
Von der Staatsstraße durch das Anlautertal gelangt man durch die Furtmühle (zwischen Altdorf und Erlingshofen) in südlicher Richtung zum Wald. Dort verlässt man den Verbindungsweg zwischen der Furtmühle und dem Furthof nach rechts und nimmt den in südwestlicher Richtung mäßig ansteigenden Waldweg. Nach etwa 500 m hat man die Höhe des Höhlenfelsens erreicht und kommt dann auf einem links abzweigenden Fußweg nach weiteren knapp 100 m zum Höhleneingang, der sich in einem Felsen knapp unterhalb der Hangkante befindet.